Datengetrieben ist mehr als nur ein Schlagwort

Datenkompetenz ist der Schlüssel zur Digitalisierung. Nur wenn Daten auf intelligente Weise gesammelt, verarbeitet und genutzt werden, lassen sich bessere Entscheidungen treffen, Prozesse automatisieren und Geschäftsmodelle weiterentwickeln – zum Nutzen von Kunden, Mitarbeitern und der Gesellschaft. Viele Unternehmen treffen heute allerdings immer noch wesentliche Entscheidungen aus dem Bauch heraus oder auf der Basis klassischer Business-Intelligence-Systeme. Diese stellen zwar gut aufbereitete Informationen über die Entwicklung und Zusammenhänge von Vergangenem zur Verfügung, sodass sich mithilfe historischer Daten anstehende Entscheidungen absichern lassen. In der heutigen Zeit reicht das allein aber nicht mehr aus, um als Unternehmen wirklich erfolgreich zu sein. Gerade Tech-Giganten wie Google, Amazon und Netflix agieren vielmehr „datengetrieben“. Das heißt, sie treffen Entscheidungen auf der Basis von Erkenntnissen, die sie durch eine konsequent ganzheitliche Betrachtung aller zur Verfügung stehenden Daten und den Einsatz intelligenter, vorausschauender Analysemethoden gewonnen haben. So können sie neue Chancen und Veränderungen im Markt frühzeitig erkennen, zielgerichtet darauf reagieren und perfekt auf ihre Kunden abgestimmte Services anbieten.

Fakt ist, Daten sind heute das A und O, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern. Allerdings – das zeigt eine neue Forrester-Studie im Auftrag von Dell Technologies – stehen die Unternehmen dabei vor einem großen Paradoxon: So sammeln 71 Prozent der weltweit und 63 Prozent der deutschen Befragten Daten schneller, als sie sie überhaupt analysieren und nutzen können. 63 Prozent sehen sich angesichts von Big Data mit fast unlösbaren Herausforderungen bei der Erfüllung von Sicherheits- und Compliance-Regelungen konfrontiert. In Deutschland sind es sogar 68 Prozent. Gleichzeitig sagen 66 Prozent der globalen beziehungsweise 58 Prozent der deutschen Verantwortlichen, dass sie eigentlich mehr Daten benötigen, als sie derzeit verarbeiten können. Dabei fehlen der Mehrheit die richtige Technologie, Prozesse und Mitarbeiter, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Diesen Widerspruch müssen Unternehmen lösen, denn Daten können ihnen nicht nur aufzeigen, welche und wie viele Produkte sie herstellen sollen, wer die Personen sind, die sie kaufen und was sie gut oder schlecht daran finden. Es gibt auch immer mehr Daten aus der IoT-Welt: So liefern beispielsweise mit Sensoren ausgestattete Maschinen jede Menge Informationen über ihren Zustand und ihre Umgebung. Autos funken Verbrauchsdaten und Fahrverhalten, Windparks und Produktionsstraßen wiederum Messwerte zum Verschleiß für Predictice-Maintainance-Anwendungen. In den nächsten Jahren wird sich diese Datenerhebung auch dank der 5G-Technologie immer stärker an die Edge verlagern.

Was heißt das nun alles für die Unternehmen? Sie müssen umdenken und die Datenökonomie in den Mittelpunkt ihres unternehmerischen Denkens stellen. Am besten im Sinne eines Chief Data Officer (CDO), auf dessen Bildschirm die Daten als Kennzahl verdichtet erscheinen und dank der alle Manager Entscheidungen besser steuern können. Das Datenmanagement innerhalb des Unternehmens inklusive Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten bis hin zu effektiven Prozessen muss klar definiert werden. Und zu guter Letzt ist, um die Datenflut erfolgreich auswerten zu können, die entsprechende IT-Infrastruktur nötig. Sie reicht von Rechen-, Speicher- und Netzwerkkapazitäten über Analyselösungen bis hin zum qualifizierten Fachpersonal. Aufwand und Kosten sind bei derartigen Projekten nicht zu unterschätzen und übersteigen oft die vorhandenen Möglichkeiten. Deshalb stellt sich im selben Atemzug die Frage, wie die IT konsumiert wird. Ein As-a-Service-Modell, bei dem Dienstleistungen nach Nutzung abgerechnet und je nach Bedarf die Leistung einfach nach oben oder unten skaliert wird, hilft den Verantwortlichen, aus ihrer Organisation ein innovatives, datengesteuertes Unternehmen zu machen. Laut der Forrester-Analyse stehen viele Firmen jedoch bislang vor Hindernissen bei der Erfassung, Analyse und Nutzung von Daten: hohe Speicherkosten, veraltete Infrastrukturen und zu viele manuelle Prozesse. All diese Probleme können mit einem As-a-Service-Ansatz entschärft werden.

Der Druck, dem Unternehmen ausgesetzt sind, um genaue und zeitnahe Geschäftsentscheidungen zu treffen, hat Daten in ein wichtiges strategisches Instrument verwandelt. Wer den Einsatz von Daten nicht beherrscht, kann auch keine Wettbewerbsvorteile erzielen. Eine rückwärtsgerichtete Datenanalyse reicht heute nicht mehr aus. Erst durch deren Auswertung und die Vorhersage neuer Trends oder Verhaltensmuster entstehen neue Chancen und Möglichkeiten, um Prozesse zu optimieren und innovative Lösungen zu entwickeln.

About the Author: Stéphane Paté

Stéphane Paté verantwortet das Deutschland-Geschäft von Dell Technologies. Zu seinen Hauptaufgaben gehört es, den Wachstumskurs des Unternehmens fortzusetzen und Kunden bei der digitalen Transformation ihrer Geschäftsmodelle auf Basis neuer Technologiekonzepte wie Künstliche Intelligenz, Multi-Cloud oder IoT/Edge-Computing zu unterstützen. Stéphane Paté arbeitet seit 2010 in verschiedenen Führungsrollen für Dell Technologies. Zuletzt war er als Vice President für das Großkundengeschäft in der Region Europe West verantwortlich. Vor seiner Zeit bei Dell Technologies war er unter anderem für Sun Microsystems, CGI, HP und die SAP tätig. Paté verfügt insgesamt über mehr als 30 Jahre Erfahrung in der ITK-Branche.