Interview mit Stefan Trondl: die Tech-Trends 2017

2016 ist vorüber, 2017 ist da … und es hält große Möglichkeiten und neue Chancen für uns bereit. Doch welche Technologieentwicklungen sind es konkret, die das Jahr 2017 prägen werden? Ich habe Stefan Trondl (Dell Austria General Manager) im kurzen Interview befragt:

Danke an dieser Stelle auch an unseren CMO Jeremy Burton für die Inspiration!

Sie möchten mehr erfahren? Hier die sieben Prognosen zur Nachlese:

Prognose 1: Digital stimulierte Kreativität

Im kommenden Jahr werden Simulation und Visualisierungslösungen zu Mainstream-Anwendungen: Bauträger und Architekten können beispielsweise am Display gemeinsam in alle Richtungen durch ein animiertes 3D-Modell des künftigen Gebäudes gehen – noch vor dem ersten Spatenstich. Was bei Software bislang Benutzeroberfläche hieß, entwickelt sich mehr und mehr zu einer digitalen Bühne, die uns gleichsam hineinzieht in die Story der jeweiligen Anwendung. Davon profitieren Architekten, Wissenschaftler oder Produktdesigner genauso wie Kids, die damit noch intuitiver zum Beispiel Minecraft spielen können.

Prognose 2: Abtauchen in die virtuelle Realität

Auch wenn 3D-Druck, Virtual Reality (VR) und Künstliche Intelligenz (KI) in unseren Breitengraden noch nicht ganz durchgedrungen sind,  prüfen doch immer mehr Unternehmen diese Verfahren. Vor allem im produzierenden Gewerbe.

Das Einsatzspektrum für VR und KI reicht von Datenbrillen in der Fertigungslogistik über Simulationen im Produktdesign bis hin zu Trainings- und Forschungsszenarien. Im Materiallager einer Fabrik etwa könnte eine Datenbrille den dortigen Mitarbeitern neben der Stückzahl auch gleich den Regalplatz der zu kommissionierenden Teile anhand einer Grafik anzeigen – plus Wegevisualisierung zum Regalplatz der nächsten Pickposition, ähnlich wie der Routenplaner von Google Maps. Dass die Menschen längst bereit sind, die Grenze zwischen physischer in die virtueller Realität zu überschreiten, zeigen nicht zuletzt die täglich rund 700.000 neuen Spieler von Pókemon Go. Anders jedoch als beim Gaming verspricht der Business-Einsatz von VR plus KI außer dem Spaßfaktor vor allem einen schnelleren Erkenntnisgewinn, fundiertere Entscheidungen sowie effizientere Prozesse mit verringerter Fehlerquote.

Prognose 3: IT-Sicherheit für Autos, Türschlösser und Werkzeugmaschinen

Das Internet of Things (IoT) boomt: Von derzeit 8 auf 21 Milliarden wird die Anzahl der IP-vernetzten Gegenstände und Geräte bis 2020 steigen, schätzen Analysten beim Marktforschungsunternehmen Gartner. Allerdings wird mit jedem vernetzten Türschloss, jeder Connected-Car-Anwendung und jeden angeschlossen Haushaltsgerät unser Alltagsleben anfälliger für Hacker-Attacken. Zudem: Laut McKinsey & Company fließen rund neun von insgesamt 23 Milliarden Euro an IoT-Investitionen allein in die Fertigung – Stichwort Industrie 4.0. In der Folge dringen Cyber-Gefahren weit bis in produktionsnahe Bereiche vor. Umso wichtiger wird es, dass Anbieter und Anwender ihr Verständnis von IT-Sicherheit vom klassischen Computernetz auf sämtliche IoT-vernetzten Gegenstände ausdehnen.

Prognose 4: Chief IoT Officer

Vorstandsrollen schießen wie Pilze aus dem Boden: Gerade erst wurde der Chief Digital Officer als unverzichtbar anerkannt – da fordert die Digitalisierung schon eine weitere Funktion in der Führungsriege: den Chief IoT Officer. Notwendig ist diese neue Rolle allein schon deshalb, weil im Zuge der IoT-Vernetzung die bisherige Lücke zwischen IT- und Unternehmensprozessen überbrückt werden muss. Deshalb arbeitet der Chief IoT Officer mit jeder betroffenen Abteilung und Niederlassung zusammen. Er agiert damit gewissermaßen als Vermittler gegenüber seinen Kollegen im Board, dem CEO, CDO und CIO. Genau genommen ist der Chief IoT Officer so etwas wie der Guide und Reiseleiter seines Unternehmens auf dem Pfad in die vierte industrielle Revolution. Bis 2031 erwartet Dell über 200 Milliarden IoT-Clients – das werden dann 25-mal mehr als die Weltbevölkerung sein.

Prognose 5: Verbraucher werden anspruchsvoller

Für die heutige Kundengeneration ist das Beste gerade gut genug. Wer oder was hat sie nur so verwöhnt? Das rasante technologische Entwicklungstempo und die immer kürzeren Innovationszyklen. Forschungs- und Entwicklungsteams arbeiten buchstäblich bis zur Erschöpfung, um den Kunden schnell genug den jeweils nächsten Technologiesprung anbieten zu können. Nur muss der eben auch substanziell spürbar sein. Mit 5K als Nachfolger von 4K Bildschirmauflösung wird sich 2017 niemand mehr zufriedengeben. Die wachsenden Ansprüche der Kunden an die Erlebnisqualität beziehen sich nicht allein auf Technikcolor, sondern praktisch auf jede Mensch-Maschine-Schnittstelle.

Prognose 6: Selbstheilungskräfte werden aktiv

Nicht nur in der Medizin gilt: Prävention ist die beste Therapie. Dank intelligenter Sensorik und lernender Algorithmen melden Infrastrukturkomponenten in Zukunft von sich aus mögliche Störungen oder Verschleißerscheinungen – bevor es zu einem Ausfall kommt. Das gilt sowohl für IT-Systeme als auch für andere vernetzte Systeme, zum Beispiel für den IoT-vernetzten Maschinenpark in einer intelligenten Fabrik. Die neuen Selbstheilungskräfte verbessern nicht nur die Verfügbarkeit, sondern reduzieren auch signifikant die Maintenance-Kosten und befreien zudem technische Fachkräfte von aufwendigen Reparaturtätigkeiten. Die so gewonnene Arbeitszeit kann sinnvoller für qualitative Verbesserungen der Infrastruktur verwendet werden. IDC schätzt, dass in den nächsten vier Jahren rund 20 Prozent aller Betriebsprozesse dank selbstlernender Systeme die Fähigkeit zur Selbstheilung besitzen werden.

Prognose 7: Maschineller Blick in die Glaskugel

Es ist kein Geheimnis, dass es für Unternehmen ebenso wie für die meisten Menschen alles andere als einfach ist, mit der permanent wachsenden Flut an Online-Informationen fertig zu werden. Doch schon bald werden Maschinen in der Lage sein, aus großen Datenmengen unterschiedlichste Vorhersagen zu treffen. Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben ihre Testmaschinen buchstäblich vor den Fernseher gesetzt: Sie lassen sie Serien wie Desperate Housewives schauen. Auf diese Weise sollen die Maschinen lernen, die Welt quasi mit menschlichen Augen zu sehen. Die MIT-Forscher glauben, dass die Menschenkenntnis von Maschinen ganze Wirtschaftszweige revolutionieren wird. So könnten maschinelle Vorhersagen zum Beispiel für ein kostengünstiges und gleichzeitig hochpräzises Screening im Bereich der Gesundheitsvorsorge eingesetzt werden.

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About the Author: Petra Spörker

In ihrer Funktion als Country Marketing Manager bei Dell Technologies agiert Petra Spörker im österreichischen IT Markt und verantwortet alle strategischen Aktivitäten betreffend Kommunikation, Events & Enablement Workshops, Online Kampagnen, Lead Generierung, Social Media und Public Relations. Nach vielen Jahren Erfahrung im B2B Marketing der IT Branche begann sie 2011 bei EMC als Marketing Manager und leitete das Unternehmen unter anderem 2013 mit dem Social Transformation Projekt in eine neue Ära der digitalen Kommunikation.